Threat-Hunting ist ein proaktiver Ansatz zur Identifizierung und Bekämpfung von Cyberbedrohungen, bevor sie Schaden anrichten können. Im Gegensatz zu reaktiven Sicherheitsmaßnahmen, die auf bereits bekannte Bedrohungen abzielen, konzentriert sich Threat-Hunting auf die Suche nach neuen, unbekannten Bedrohungen, die herkömmliche Sicherheitsmechanismen möglicherweise übersehen haben.
Die wichtigsten Schritte im Threat-Hunting-Prozess umfassen:
- Hypothesenbildung: Bedrohungsjäger formulieren Annahmen darüber, wie und wo Angreifer in das Netzwerk eindringen könnten.
- Datensammlung: Relevante Datenquellen wie Logs, Netzwerkverkehr und Endpunktinformationen werden gesammelt und analysiert.
- Analyse: Mithilfe von Analysetools und Techniken werden die gesammelten Daten auf Anomalien und verdächtige Aktivitäten untersucht.
- Verifizierung: Identifizierte Anomalien werden untersucht, um festzustellen, ob es sich tatsächlich um Bedrohungen handelt.
- Reaktion: Bei bestätigten Bedrohungen werden sofortige Maßnahmen ergriffen, um den Angriff zu stoppen und zu beheben.
Folgende Tools und Techniken können beim Threat-Hunting zum Einsatz kommen:
- SIEM-Systeme: Wie Wazuh, Elastic oder Splunk, um große Datenmengen zu analysieren.
- Endpoint Detection and Response (EDR): Tools wie SentinelOne oder CrowdStrike, die detaillierte Informationen über Endpunktaktivitäten liefern.
- Network Traffic Analysis (NTA): Tools wie Wireshark oder Zeek, um den Netzwerkverkehr zu überwachen und zu analysieren.
Threat-Hunting erfordert ein tiefes Verständnis der IT-Infrastruktur und der aktuellen Bedrohungslandschaft. Die Zusammenarbeit zwischen erfahrenen Sicherheitsexperten und fortschrittlichen Tools ist entscheidend, um Bedrohungen effektiv zu identifizieren und abzuwehren.